Seit beinahe zwei Jahren werden viele unserer Lebensbereiche und unser Miteinander durch die Auswirkungen von Covid-19 beeinflusst. Manche Beziehungen haben stark darunter gelitten, andere wurden gestärkt.
Nach wie vor stellt sich für viele Menschen die Frage „Wie kommen wir gut durch diese Zeit?“. Zentral ist aus unserer Sicht die Qualität der Beziehungen – beruflich und privat. In diesem Beitrag möchten wir ein paar Möglichkeiten in verschiedenen Lebensbereichen aufzeigen, um Kommunikation und Beziehungen zu pflegen und zu gestalten.
Allgemein
- Ein Thema abseits von Corona ansprechen, das dir am Herzen liegt und gut tut. Den anderen danach fragen.
- Dich selbst und dein Gegenüber zum Schmunzeln bringen.
- Respekt für den Menschen zum Ausdruck bringen – auch wenn er eine andere Meinung oder Standpunkt vertritt. Unterschiedliche Standpunkte nebeneinander stehen lassen, ohne mein Gegenüber überzeugen zu müssen.
- Brücken (wieder) aufbauen durch empathisches Zuhören oder gemeinsame Aktivitäten und gelebte Normalität, wo es eben möglich ist. Es lohnt sich nicht nur auf den Inhalt zu hören, sondern auch den Menschen dahinter verstehen zu wollen. Damit wird es leichter aus den eigenen schnellen Reaktionen auszusteigen.
- Verständnis zeigen und zum Ausdruck bringen, dass Corona jede und jeden ganz individuell trifft.
- Zuversicht, Fröhlichkeit, Optimismus bewusst in die Beziehung einfließen lassen.
Mit Kund*innen
In manchen Regionen stehen viele Organisationen vor der Herausforderung, dass sie ihre Kund*innen nicht mehr in der gewohnten Qualität bedienen können, aufgrund von Einschränkungen durch Quarantäne, Zutrittsbeschränkungen, Suspendierungen von ungeimpften Mitarbeiter*innen etc.
Da hilft es meist nicht Ausflüchte zu suchen. Unsere Empfehlung ist authentisch, das zu benennen, was mir selbst durch den Kopf geht – Gefühle, Sorgen und Ängste. Und auch die Kund*innen danach zu fragen und ihnen nach Möglichkeit den Raum dafür geben.
Mit Mitarbeiter*innen
Führungskräfte sind gefordert möglichst klar zu agieren, sich der verschiedensten Aufgaben der eigenen Leadership-Rolle bewusst zu sein und sich nicht nur von Corona und Ängsten zudecken zu lassen.
Bei Konflikten im Team empfiehlt es sich kurzfristig Pufferzonen einzurichten und Abkühlungsphasen zu ermöglichen – zB durch konkrete Arbeitspläne unter Einbeziehung von Home Office, wo es möglich ist; klare gemeinsame Regeln zur Verwendung von Masken.
„Angst essen Seele auf“ heißt ein bekannter Filmtitel aus dem Jahr 1974 von Werner Fassbinder. Diese grammatikalisch falsche Ausdrucksweise zeigt die Verzweiflung und Blindheit von verängstigten Menschen auf. Unverständnis verstärkt so manche Angst, daher gilt es mit dieser Emotion sorgfältig umzugehen.
- Der Emotion Raum geben, aber sich nicht von ihr dominieren lassen. Individuelle Sicherheiten schaffen, die ihr den Boden entziehen und ihr an Bedeutung nehmen.
- Gemeinsame Aufgaben in den Vordergrund stellen und dann gemeinsam eine Lösung erarbeiten, wie diese Aufgaben erfüllt werden können, ohne dass jemand Angst haben muss.
- Und Schubladisierung von Mitarbeitenden und deren Verhaltensweisen vermeiden. Dadurch hat jeder die Chance immer wieder frisch miteinander in Kontakt zu treten, um vielleicht sogar voneinander etwas lernen zu können.
- Mir bewusst darüber sein, dass die Angst des Einzelnen auf Teammitglieder überspringen kann und offen darüber sprechen.
Abschließend empfehlen wir den Fokus darauf zu legen, wie wir in der aktuellen Zeit mehr Zuversicht und Optimismus in unsere Lebensbereiche einbringen können, anstatt gegen Sorgen, Ängste und Regeln anzukämpfen.
Für kleine Impulse der Zuversicht empfehlen wir das Buch „Zuversicht. Die Kraft, die an das Morgen glaubt.“ von Melanie Wolfers.
Diese kleine Sammlung an Impulsen ist aus inspirierenden Gesprächen in unserem FUTURE-Netzwerk entstanden.
Sie haben Tipps und Erfahrungen, die Sie gerne teilen möchten? Wir freuen uns über Ihren Kommentar.