„Ein Mal pro Jahr Mitarbeitergespräch. Ein Mal pro Jahr ein Gespräch für zwei Stunden, das wir vor uns herschieben, als lästig ansehen und nie so wirklich wissen, was wir besprechen sollen. Meistens driften wir dann ins Operative ab, da haben wir uns etwas zu erzählen. Ein paar anhand von Zahlen messbare Ziele werden dokumentiert. Du versuchst mir dann noch zu erklären, was ich mal falsch gemacht habe, ich erkläre lang und breit, wie es dazu kam. Danach lobst du mich im Großen und Ganzen. Abschließend das mühselige Thema der Gehaltserhöhung und endlich können wir den Nachweis des durchgeführten Mitarbeitergesprächs an die Personalabteilung weiterleiten. Und wir sind froh, ich als Mitarbeiter und du als Führungskraft, dass wir es wieder einmal hinter uns gebracht haben.“
„Nächste Woche habe ich mein jährliches Mitarbeitergespräch. Ich freue mich darauf und bin gespannt, was dieses Mal Neues entsteht. Seit wir unsere Gespräche auf diese Art führen, arbeiten wir viel enger zusammen. Wir wissen, was wir voneinander brauchen, um bestmöglich arbeiten zu können. Wir bremsen uns nicht mehr, sondern denken gemeinsam weiter.“
Ein Mitarbeitergespräch gelingt, wenn es auf Basis von Motivationsfaktoren geführt wird
Die obligatorische Frage, welcher Kommentar eines Mitarbeiters zum Mitarbeitergespräch Ihnen lieber ist, spare ich mir. Seit Jahren schule ich, Antje Klimek, Führungskräfte in der Durchführung des Mitarbeitergesprächs, dessen Besprechungsfelder ich an den Motivationsfaktoren orientiere. Die Faktoren, die uns in unserem Mensch-Sein wirklich motivieren, den bestmöglichen Beitrag zu leisten.
Selbstverständlich geht es in dem Gespräch um Ziele, denn ohne Ziele keine Richtung, kein Erfolg. Aber gibt es nicht auch persönliche Entwicklungsziele, die sehr gewinnbringend sein können? Und auch selbstverständlich der gemeinsame Blick auf den Arbeitsplatz und damit verbundene demotivierende Faktoren. Aber eben nicht nur.
Was ist das Einzigartige an Ihrem Mitarbeiter? Wo hinterlässt Ihre Mitarbeiterin individuelle Spuren? Demotivierend ist, sich austauschbar zu fühlen. Austauschbarkeit macht krank. Die Arbeitskraft ist ersetzbar, der Mensch, der sich mit seiner Besonderheit einbringt, nie.
Empfindet Ihre Mitarbeiterin ihre Aufgaben als sinnvoll und sinnstiftend? Als sinnlos empfundene Tätigkeiten demotivieren. Aufgaben, die nicht zu Ende gebracht werden können, bremsen und hindern am kraftvollen Starten ins nächste Projekt. Hat Ihre Mitarbeiterin die Möglichkeit, Projekte und Themen abzuschließen? Oder bleiben Themen fast vollendet in der Wiedervorlage hängen?
Ist Ihr Mitarbeiter über- oder gar unterfordert? Wenn ich einen Menschen mit seinen Fähigkeiten und Potenzialen dauerhaft unterfordere, ist das eine Verletzung gleich einer Erniedrigung. Beides verursacht negativen Stress, die Unterforderung wirkt sich durch die Missachtung der Potenziale noch negativer auf die geforderte Arbeitsleistung aus, als die Überforderung.
Jeder Mensch braucht eine individuelle Art der Führung
Führen Sie Ihre Mitarbeiterin so, dass sie sich bestmöglich entfalten und Verantwortung für ihren Bereich übernehmen kann? Jeder Mensch braucht seine besondere Art der Führung: manche benötigen klare Anweisungen und Strukturen, manche nur die Zielvorgabe, manche brauchen eine Kontrollinstanz, manche wiederum einen Coach, um über sich hinaus zu wachsen. In einem Mitarbeitergespräch haben Sie als Führungskraft die Möglichkeit, zu erfahren, was konkret Ihr Mitarbeiter von Ihnen braucht, damit er in die Verantwortung gehen kann. Sie bekommen die Chance, sich als Führungskraft zu reflektieren und in Ihrer Führungskompetenz zu wachsen.
Wenn Sie sich in einem Mitarbeitergespräch an diesen und weiteren Motivationsfaktoren, wie z.B. mein Platz im Team, hilfreicher Informationsfluss, persönliche Entwicklung, Aufgabenstimmigkeit und förderliche Kommunikation ausrichten, findet ein intensiver Austausch zwischen zwei Menschen statt: Die Basis für eine vertrauensvolle, wertschöpfende, kraftvolle Zusammenarbeit.
Ich darf seit vielen Jahren Unternehmen erleben, deren Führungskräfte – und sogar Mitarbeiter – ich zu dem Mitarbeitergespräch auf Basis der Motivationsfaktoren schule. Das regelmäßige Feedback, dass sich durch diesen Blickwinkel langfristig die gesamte Gesprächs- und Umgangskultur in den Unternehmen zum positiven verändert, freut und bestärkt mich in meiner Ausrichtung.
Was ist Ihr Geheimnis für ein erfolgreiches Mitarbeitergespräch?
Was sind Ihre Erwartungen als Mitarbeiter?
Ich freue mich über einen Kommentar von Ihnen!