Einen Job zu finden, ist keine gute Zielsetzung. Wenn wir den Spieß umdrehen und zuerst uns selbst suchen, findet sich der richtige Job fast wie von alleine. Gezielte Selbstreflexion führt uns zur richtigen Aufgabe und weist uns zum Traumjob!
Aktuell hören wir täglich wie viele Menschen in den unterschiedlichen Berufsgruppen gesucht werden. Von Pädagog*innen bis IT-Fachkräften, von allen scheint es zu wenige zu geben.
Die Headhunter-Branche muss mit einem neuen Phänomen umgehen: Sie bekommen leicht Suchaufträge, jedoch finden sich Kandidat*innen selbst für lukrative Stellen äußerst schwer.
Eigentlich eine traumhafte Situation für die Arbeitnehmer*innen. Das Schreckgespenst Arbeitslosigkeit ist quasi nicht mehr existent. Es bieten sich mannigfache Möglichkeiten zur Auswahl der nächsten beruflichen Herausforderung. In der süddeutschen Elektrobranche werden bisweilen sogar Prämien für das Erscheinen zum Bewerbungsgespräch und in Folge Prämien zum Arbeitsantritt ausgelobt. Alles in allem also eigentlich ein ideales Szenario für Jobsuchende, um mit Leichtigkeit ein neues Ziel am Arbeitsmarkt zu erreichen.
Was sind nun in der Regel die Motive, eine neue Arbeitsstelle zu finden? Grundsätzlich entsteht Arbeitssuche entweder aus einem Leidensdruck heraus oder sie entsteht aus einem Sog in Richtung von etwas Neuem, aus dem Antrieb des Wachstums in der Aufgabe. Beide Male ist ein gewisser Druck spürbar: Entweder habe ich einen Stein im Schuh, oder mein Fuß wächst über den Schuh hinaus.
Doch wie verläuft unsere Arbeitssuche dann heutzutage? Unser Ziel definieren wir viel zu schnell, viel zu kurzsichtig – in etwa mit „Ich brauche dringend einen neuen Job“. Und schon beginnen wir gewohnheitsmäßig mit dem Durchwühlen von Stellenanzeigen…
Auch bei guter Recherche stehen wir jedoch vor vielen Unbekannten, die sich im Vorfeld nicht alle hundertprozentig klären lassen. Das vage Ziel „Ich will einen guten Job finden“ reicht einfach nicht aus. Nicht nur wissen wir nicht genau, wohin wir wollen, wir irren auch noch blind dorthin.
Das Angebot und die Komplexität der Operation Wunschjob wirken mitunter erschlagend. Beispielsweise werden oft konträre Anforderungen gestellt wie „teamorientiert und durchsetzungsfähig“. Was davon ist denn nun meine Fähigkeit? Zum anderen verfällt man während der Jobsichtung leicht in ein Defizit-orientiertes Denken. Das vermeintliche Wissen, was ich nicht kann wird stimuliert. Die Unsicherheiten, ob ich als Bewerber genügend qualifiziert bin, dominiert.
Aber Moment. Hier lohnt es sich innezuhalten und mit der Suche bei sich selbst anzufangen. Gerade dann, wenn es um einen Schritt geht, der zu uns passen soll, in dem wir eine Zukunft sehen, und bei dem wir auch eine stimmige Entwicklung erleben möchte.
Die Mittel des Coachings bieten neue Herangehensweisen an, die sehr vielversprechende Ergebnisse liefern. Wir drehen den Vorgang um und anstatt das Ziel zu definieren, eruieren wir den Ausgangspunkt. Bevor wir uns fragen, „Wohin will ich?“, fragen wir: „Wer ist ich?“. Welche Fähigkeiten, Potenziale und Interessen schlummern in mir? Stehen diese in Kohärenz zu dem erklärten Ziel-Job oder zeigen sie in eine ganz andere Richtung?
Im Coaching bauen wir auf der konkreten Erlebniswelt des jobsuchenden Coachees auf, in welcher die Erfolgsgeschichten des Lebens enthalten sind. Wir beleuchten die erlebten Situationen in der Arbeitswelt sowie konkrete Probleme und deren Lösungen als auch Highlights. Was genau war das Problem? Was war das Besondere? Welche Schritte habe ich damals gesetzt und was war das Ergebnis? Welche meiner Kompetenzen wurde in dieser und jener Situation sichtbar?
An dieser Stelle entsteht eine neue Form der Klarheit und daraus neuer Handlungsspielraum. Was will ich wirklich und was ist mir nicht mehr so wichtig? Das vielfältige Angebot entzerrt sich. Meine Zukunft zeigt sich mir ganz deutlich.
Diese Art der Begleitung zu erfahren, führt zu einer tieferen Erkenntnis darüber, wer ich bin, sozusagen zu einem Individuationsschritt. Aus den entdeckten Stärken und Kompetenzen heraus entsteht ein ganzheitliches Bild über mich selbst und somit eine Erkenntnis darüber, welche Aufgabe die richtige ist. Und wenn ich meine Fähigkeiten und meine Aufgabe erst kenne, findet sich der passende Job dazu mitunter auf erstaunlichen Wegen. Ähnlich der Weisheit „Wenn der Schüler bereit ist, findet sich der Meister“.
Die passende Aufgabe zu finden, ist etwas, wofür wir uns wirklich Zeit nehmen sollten, bevor wir die Jobanzeigen durchforsten. Denn es handelt sich dabei um mehr, als um bloßen Broterwerb. Sie gibt uns Lebenskraft, Sinn und Lebensqualität.
Wie Konfuzius es ausdrückt: „Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“
Haben Sie Fragen zum Thema Coaching oder sind neugierig auf unsere FUTURE-Coaching-Angebote von Business bis Life-Coaching, Team- und Onboarding-Coaching oder der Coaching-Stunde?
Ein sehr guter Beitrag, den sich viele Arbeitnehmer*innen zu Herzen nehmen sollten. Wir verbringen alle so viel Zeit in unserem Job. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen das tun, was zu Ihnen ganzheitlich passt und nicht nur ein Betrag am Ende des Monats auf einem Papier steht….
Vielen Dank.