Vor 30 Jahren hat Wolfgang Stabentheiner gemeinsam mit seiner Frau Helga FUTURE gegründet. Nun schließt er sein eigenes FUTURE-Kapitel und wirkt künftig unter seiner persönlichen Marke "Richtig gut Leben". Ein Gespräch mit dem FUTURE-Gründer über Anfänge und Entwicklung, über das Loslassen als Pionier, das Gemeinsame und das ganz Eigene. Und darüber, was sein Herz so richtig hüpfen lässt: „Bist du deppert, was das für großartige Menschen sind.“
Wolfgang, beginnen wir mit dem ganz Aktuellen: Was ist RICHTIG GUT LEBEN?
Wolfgang Stabentheiner: RICHTIG GUT LEBEN, ja, das ist der Kristallisationspunkt meiner Arbeit. Gleichzeitig ist es der Kristallisationspunkt aller unserer Bestrebungen. Warum tun wir, was wir tun, wenn nicht aus dem Verlangen, richtig gut zu leben bzw. das richtig gute Leben anderer zu fördern? RICHTIG GUT LEBEN ist der Urantrieb im Menschen. Es ist der Antrieb, aus dem heraus Kunst, Kultur, technischer Fortschritt entstanden sind, dessentwegen wir kulturelle und soziale Errungenschaften wie ein Staatswesen, eine Rechtsordnung, Wissenschaften, Religionen, Schulen, Krankenhäuser… entwickelt haben. Alles, was den Menschen zum Menschen macht, verdanken wir der in uns angelegten Tendenz, richtig gut zu leben.
Auch Kriege, Unterdrückung, die Zerstörung unserer Umwelt?
Wolfgang Stabentheiner: Ja, auch das. Unser Streben nach dem richtig guten Leben führt auch zu zerstörerischem Handeln, weil wir uns, erstens, nicht bewusst sind, was wir eigentlich mit unseren Handlungen bezwecken, nämlich richtig gut zu leben. Und, zweitens, weil wir noch viel zu wenig gelernt haben, das Leben in seiner Ganzheit zu betrachten. Es ist ein Trugschluss, dass der Mann richtig gut leben könne auf Kosten der Frau (oder umgekehrt), der Chef auf Kosten der Mitarbeiter, die Erste Welt auf Kosten der Dritten, der Mensch auf Kosten der Natur. So funktioniert das nicht. Auch wenn wir den Erfolg auf Kosten unserer Gesundheit, das Abenteuer auf Kosten unserer Familie, den sozialen Aufstieg auf Kosten eines friedlichen Miteinanders suchen, bringt uns das dem richtig guten Leben nicht näher. Richtig gut leben, damit ist der Mensch in seiner Ganzheit und das Leben in seiner Ganzheit gemeint.
Das klingt nach einer komplexen Aufgabe, die Du dir vorgenommen hast. Was bietest Du im Rahmen von RICHTIG GUT LEBEN Deinen Kunden an?
Wolfgang Stabentheiner: Komplex ja, aber alles Komplexe ist zugleich einfach. Ich hab schon begonnen mit Seminaren, Coachings, der Begleitung von Unternehmen, also dem, was ich schon bisher gemacht habe. Allerdings immer ausgehend von dem Kristallisationspunkt des richtig guten Lebens. Das macht den Unterschied. Das macht alles um so viel kraftvoller und effizienter. Im nächsten Jahr biete ich auch RICHTIG GUT LEBEN Urlaube an. Außerdem wird ein erstes Büchlein herauskommen. Weitere Publikationen folgen. Es ist mir wichtig, das Bewusstsein von RICHTIG GUT LEBEN unter die Leute zu bringen und im Alltag umsetzbar zu machen. Das ist mein Beitrag für die Welt, auch wenn mein Wirkungsbereich ein beschränkter ist.
Klingt spannend. Alles Gute dafür! Lass uns nun einen Blick auf FUTURE werfen! Bereits vor fünf Jahren hast Du die Führung von FUTURE in die Hände von Birgit Schuler und Anita Hussl-Arnold gelegt, nun ziehst Du Dich gänzlich aus FUTURE zurück. Was war ausschlaggebend dafür?
Wolfgang Stabentheiner: Eine Organisation kann nicht ewig in der Pionierphase bleiben. Aufgabe von Pionieren ist es, neue Räume zu öffnen und nicht, Organisationen in die Breite wachsen zu lassen. Ein Pioniercharakter, wie ich es bin, erübrigt sich irgendwann. Anlässlich eines Besuchs von Anita Hussl-Arnold, Birgit Schuler, Angelika Fussenegger und Wolfgang Steger bei uns in Zypern vor sechs Jahren zeigte es sich ganz klar, dass der Zeitpunkt für eine Übergabe gekommen war. FUTURE war reif dafür und ich ebenso. Die Magie des richtigen Augenblicks, wir sind ihr bedingungslos gefolgt. Und das war gut so. Jetzt haben Birgit Schuler und Anita Hußl-Arnold die Verantwortung für das <link 132 _blank internal-link "Zum FUTURE-TEAM">FUTURE-Trainer-Netzwerk</link> sowie für Marke und Methode von FUTURE über, und ich kann weitergehen in mein neues Wirkungsfeld.
Ist nicht der Name FUTURE für viele Menschen untrennbar mit Wolfgang und Helga Stabentheiner verknüpft?
Wolfgang Stabentheiner: Helga und ich haben FUTURE gegründet, deshalb sind unsere Namen natürlich untrennbar mit FUTURE verknüpft. Aber FUTURE ist längst erwachsen genug, um seinen eigenen Weg zu gehen. Das haben die letzten fünf Jahre bewiesen. FUTURE mag unser Kind sein, aber es ist inzwischen ein sehr erwachsenes, fähiges und eigenständiges Kind.
Abgesehen davon hat sich der Satz „ich geh lieber zum Schmied als zum Schmiedl“ bei uns nie bewahrheitet. Es gab immer Menschen, die den Wolfgang Stabentheiner gesucht haben, und andere, für die wer anderer genau der richtige war. Das Schöne ist ja, dass es eine große Auswahl an großartigen Menschen und Trainern im FUTURE-Netzwerk gibt.